Valladolid und Chichen Itza

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Mit der Reise nach Valladolid haben wir Quintana Roo verlassen und befanden uns ab sofort in Yucatan. Bei unseren bisherigen Busreisen haben wir bei der Gepäckabgabe immer ein kleines Kärtchen bekommen, um unser Gepäck zu identifizieren. Als wir in Valladolid dann ausgestiegen sind, wurden wir allerdings zum ersten Mal danach gefragt. Neu war auch, dass unsere Taschen bei der Rückgabe desinfiziert wurden. Da unsere Unterkunft für die nächsten Tage etwas weiter weg vom Zentrum lag, mussten wir zunächst durch die Straßen von Valladolid laufen. Der Charm der Stadt ist uns bereits dann schon sehr positiv aufgefallen. Die Architektur der Kolonialzeit ist hier noch deutlich zu sehen.

Eine nette Bekanntschaft und spannende Geschichten

Die nächsten fünf Nächte haben wir bei einer sehr netten Familie wohnen dürfen, die uns nicht nur mit sehr vielen Informationen und Goodies versorgt hat. Die nette Alejandrina hatte uns auch zu sich nach Hause eingeladen, wo wir auch ihre Tochter kennen lernen konnten und zusammen über Gott und die Welt geredet haben. Lustig war auch, dass sie eine Taube bei sich zuhause leben haben, welche die jüngste Tochter irgendwann mal auf der Straße verletzt gefunden und mit nach Hause genommen hatte. Eigentlich haben sie die Taube nach erfolgreicher Pflege auch frei gelassen. Jedoch ist sie immer wieder zurück gekehrt und fliegt seitdem frei bei denen in der Wohnung herum.

Wir haben Eis und Crepes gegessen, uns über mexikanische Gewohnheiten und natürlich das mexikanische Essen unterhalten. Wir haben auch die Chance genutzt und über die Narcos geredet. Dabei haben wir gelernt, dass die Familien der Narcos in Yucatan leben, weshalb dieses Bundesland zu den sichersten in Mexiko gehört. Man könnte meinen, dass es paradox sei. Lebt die Familie dort, weil das Bundesland sicher ist, oder ist das Bundesland so sicher, weil die Familien hier leben? Wie vermuten letzteres. Nach dem Mexican Peace Index ist Yucatan im Jahr 2019 das friedlichste Land in Mexiko gewesen. Anders sieht es mit Quintana Roo aus, welches 2019 das 3. gefährlichste Land in Mexiko war. Wir gehen allerdings davon aus, dass das Hauptproblem in Cancun liegt, wo ca. täglich irgendetwas passiert. Doch man muss sich als Tourist nicht fürchten. Das „Geschehen“ liegt eher abseits des Stadtzentrums und weit weg von den Hotelanlagen. Als Tourist würde man sich dahin eigentlich nicht aus Versehen verlaufen.

Unterwegs in Valladolid

Je weiter wir uns dem Stadtzentrum von Valladolid näherten, desto schöner wurde sie für uns. Dabei nimmt die Höhe der Gebäude in Valladolid kaum zu. Die Gebäude sind alle sehr niedrig, sodass man viel vom blauen Himmel sieht.

Wir haben uns während unseres Aufenthaltes sehr wohl gefühlt. Am Anfang war es gewöhnungsbedürftig, zur richtigen Zeit am Lebensmittelgeschäft zu sein, da die Angaben zu den Öffnungszeiten im Internet mit den Siestazeiten nicht übereinstimmten. Aber vielleicht waren die Öffnungszeiten generell wegen Corona einfach anders.

Neben der Schönheit der Stadt haben wir am ersten Tag allerdings auch eine Schattenseite der Stadt feststellen können. Uns ist schnell aufgefallen, dass es in Valladolid besonders viele wilde Hunde gibt und das sogar gefühlt mehr als in Tulum. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass jeder Haushalt bereits einen oder mehrere Hunde besitzt. Ein Mann hat uns sogar mal beim Vorbeigehen gefragt, ob wir nicht eines seiner 6? oder 7? Hunde mitnehmen möchten. Eigentlich sehr gerne. Sehr sehr gerne. Aber das ist auf unserer Reise leider nicht möglich, bzw. hätte unsere Reise komplizierter gestaltet.

Auf zur Cenote!

Durch etwas Recherche im Internet wussten wir, dass es in und um Valladolid mehrere Cenoten gibt. Wir entschieden uns dafür, die Cenote Zaci zu besuchen, da diese mitten in der Stadt liegt und nah an unserer Unterkunft war. Es ist irgendwie verblüffend zu sehen, dass so ein Stück Paradies mitten in der Stadt ist. Auch irgendwie komisch, dass eine Cenote für die Mexikaner quasi ein normales Freibad darstellt. Für uns, die sowas aus Deutschland nicht kennen, ist wahrscheinlich jede Cenote einen Besuch wert.

Die Cenote war im Vergleich zur ersten die wir besucht hatten viel tiefer, sodass man den Boden nicht sehen konnte. Dort gab es auch wieder sehr viele Fische, überwiegend große Welsartige, die sehr entspannt um einen herum geschwommen sind. Es war lustig zuzusehen, wie kälteempfindlich die Mexikaner sind und sehr viel Zeit brauchten, um ins Wasser zu gehen. Calli und ich konnten ohne zu zögern ins Wasser springen, da das Wasser für uns überhaupt nicht kalt war. Nach der Cenote besuchten wir dann das Restaurant direkt darüber, wo wir wieder neues Essen probierten. Dort bestellte ich zum ersten mal die Limetten-Suppe. Sehr lecker!

So wie die Tage davor hat sich am späteren Tagesverlauf wieder etwas zusammen gebraut und es hat geschüttet, geschüttet und geschüttet. Wir vermuten, dass der ganze Regen durch einen Hurrikan hergebracht wurde, der zu der Zeit über der Karibik wütete. Die Straßen waren nach dem Regenfall ziemlich überflutet und man musste wirklich aufpassen, wo man hintritt.

Die Maya Ruinen von Chichen Itza

Am nächsten Tag besuchten wir eine der wohl berühmtesten (und somit auch am meisten besuchten) Maya Ruinen in Yucatan, Chichen Itza! Die Ruinen sind ca. 45 Minuten Autofahrt von Valladolid entfernt und um dahin zu kommen, haben wir wieder ein Colectivo genommen. Die Colectivos sind quasi nur 2-3 Häuser von der ADO Station in Valladolid entfernt und eigentlich leicht zu finden. Wir waren die ersten Passagiere, weshalb wir diesmal etwas warten mussten. Aber es waren glaube ich nur um die 5 Minuten, bis der Fahrer genug Passagiere zusammen hatte und losgefahren ist. Auf der Hinfahrt hörten wir typische mexikanische Musik und wackelten unauffällig zum Takt mit. Als wir dann dort waren, hat der nette Fahrer uns noch erklärt, wo wir uns nach dem Besuch hinstellen müssen, um auf ein Colectivo zu warten. Zwar haben wir ihn nicht ganz verstanden, aber wir waren optimistisch.

Wir waren beeindruckt von der Maya Stätte. Es ist zwar schade, dass man die Pyramide nicht mehr hinauf klettern kann. Aber der Anblick der Ruinen war auch so sehr beeindruckend. Wir hatten an dem Tag leider Pech mit dem Wetter, da es sehr viel geregnet hat. Aber der Regen gehört nun mal auch dazu, sonst wäre es auch nicht so schön grün hier.

Wer die Maya Stätte besuchen möchte, muss sich darauf einstellen, dass man sehr viel Krimskrams zum Verkauf angeboten bekommt. Aber das passiert eigentlich überall in Mexiko und man gewöhnt sich auch dran. Wer den Disney Film El Dorado kennt, wird auch bestimmt den Ballspielplatz wiedererkennen:

In Chichen Itza befindet sich übrigends der größte „Ballspielplatz“ der Maya. In allen anderen Ruinen sieht man immer wieder mal kleinere Anlagen.

Nachdem wir uns die Ruinen und die umliegenden Cenoten (die für die Maya damals Tore zur Unterwelt waren), haben wir die Stätte verlassen, uns mit etwas zu Essen gestärkt und uns auf der Suche nach einem Colectivo gemacht.

Wir liefen in die Richtung, in die uns der Fahrer hingedeutet hatte und siehe da, es kam uns ein Colectivo entgegen. Lustigerweise war es auch wieder der selbe Fahrer, weshalb wir drei uns sehr freuten. Auf der Rückfahrt haben so gut wie alle im Bus geschlafen.

Zurück in Valladolid mussten wir uns dann unbedingt mal um unsere Wäsche kümmern. Und nicht immer haben wir auf unsere Reise eine Waschmaschine, weshalb wir da auch einfach mal selber dran müssen. Zwar hatte Alejandrina eine Waschmaschine, doch allerdings war sie während unseres Aufenthaltes defekt. Ein Mann, der sie reparieren sollte, hatte sich für einen Tag angekündigt, kam dann aber doch nicht. Das kommt hier anscheinend auch sehr regelmäßig vor. Dann halt schrubben!

Die Arbeit an unserem Blog

Wir nutzen unseren restlichen Aufenthalt in Valladolid unsere weiteren Schritte zu planen und uns aktiver um unser Blog zu kümmern. Wir müssen zugeben, dass wir es leider nicht schaffen, den Blog regelmäßig auf dem neusten Stand zu halten. Wir nutzen unsere Zeit dafür, soviel wie möglich zu sehen und die Momente zu genießen, weshalb wir dann auch meistens viel zu erschöpft sind und keine Lust haben. Wir führen noch separat ein Tagebuch, um unsere Gedanken einfach auch zu sortieren und die ganzen Eindrücke die wir erleben zu verarbeiten. Von vielen Momente von unserer Reise gibt es auch einfach keine Bilder, da die Momente es garnicht hergeben, das Handy mal eben schnell heraus zu zucken und es zu dokumentieren. Das wollen wir dann auch in dem Moment garnicht.

Da uns aber unsere Freunde immer wieder schreiben, wie gerne sie unsere Bilder und Geschichten sehen, versuchen wir aktiver zu sein. Außerdem haben wir uns vorgenommen, die Beiträge auch auf Englisch zu schreiben, da wir auch Freunde haben, die kein Deutsch sprechen. Ich musste jetzt schon mehrmals anhören, wie schön sie den Blog finden, aber leider nichts verstehen.

Ein alter Freund hat mich sogar angeschrieben und gefragt, „wie macht ihr das? Was ist der Trick? Die Magie?“. das hat uns auch ermutigt, etwas ausführlicher zu schreiben und in Zukunft auch mehr Insides zu geben, wie wir das machen.

Nach der wunderschönen Zeit in Valladolid ging es für uns dann nach Rio Lagartos!

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