Der Westen von Kreta

Um flexibler zu sein, beschlossen wir in Chania, uns wieder für eine Woche einen Mietwagen zu nehmen und damit die Westküste Kretas zu erkunden. Wir mieteten einen Wagen vom Flughafen in Chania über Check24 und weniger als 18€ pro Tag!

Mit dem Mietwagen konnten wir auch die recht abgelegene Bucht „Seitan Limani“ besuchen. Der Anfahrtsweg war sehr steil und es ging sehr eng um die Kurve, aber die Straße war asphaltiert und somit ging es doch ganz gut nach unten. Tomek is da eh immer sehr entspannt, während ich mich schon in meinen Sitz kralle! Am Parkplatz angekommen bestaunten wir die Bucht von oben. Man kann dort auch baden gehen, aber die Liegefläche war schon recht voll und außerdem wollten wir an dem Tag noch weiter in Richtung Westen fahren.

So ging es kurz darauf wieder den Berg hoch und weiter nach Kaliviani, ein Dorf in der Nähe von Kissamos, wo uns unsere gebuchte Unterkunft mitten in den Olivenhainen für drei Nächte erwartete. Am ersten Abend fuhren wir noch direkt zum Falassarna Beach, um den Sonnenuntergang in den Sanddünen zu genießen. Der Sand glänzte dort richtig schön pink!

Doch so schön klar der Himmel auch am Abend noch war – am Morgen wurden wir von einem Sturm und Regenschauern geweckt. Ursprünglich wollten wir einen Ausflug nach Balos machen, dafür war uns das Wetter aber nicht gut genug. Stattdessen erkundeten wir als es wieder trocken war einfach die Gegend mit dem Auto und hatten eine spektakuläre Aussicht allein schon von der Straße. Dabei entdeckten wir eine tolle Bucht bei Sfinari, wo der Sturm auch an den Wellen deutlich zu erkennen war. Anschließend fuhren wir noch nach Kissamos, tranken einen Cappuccino freddo, Tomek ging zum Frisör und wir spazierten ein bisschen durch die Stadt.

Am nächsten Tag stand dann unser Ausflug nach Balos an. Wir hatten im Vorfeld schon viel über die schlechten Straßenverhältnisse auf dem Weg dorthin gehört und tatsächlich wurde nicht übertrieben – Schlaglöcher ohne Ende, generell kein Asphalt, die Straße ging dennoch immer wieder sehr steil nach oben und zwischendurch standen ein paar neugierige Ziegen auf der Straße. Von unserer Unterkunft bis zum Parkplatz sind es nur 8,4 km, für die man laut googlemaps allerdings 31 Minuten braucht! 😀 Wir waren sehr früh dran und noch während wir auf dem Weg waren, regnete es wieder. Doch pünktlich mit unserer Ankunft am (noch sehr freien) Parkplatz hörte es auf zu regnen und wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf die Balos Bucht!

Wir spazierten den 20-Minütigen Weg runter zum Wasser und machten es uns gemütlich. So lässt es sich aushalten. Das Wasser war angenehm warm, super klar und am Strand war es auch sehr ruhig. Doch das änderte sich, als gegen Mittag ein Ausflugsboot anlegte und viele Menschen ausstiegen. Es wurde laut und voll am Strand und wir machten uns dann auch zeitnah wieder auf den Weg zurück. Oben war der Parkplatz natürlich mittlerweile komplett voll und es gab sogar Autos, die ein paar 100m auf der Straße parken mussten. Aber abgesehen davon: Balos Beach ist wirklich ein wunderschöner Ort, wir würden es jedem absolut empfehlen, sich das mal anzuschauen!

Den nächsten Tag verbrachten wir in Elafonissi, einem Strand im Südwesten von Kreta, der ebenfalls für sein türkisfarbenes Wasser und seinen schönen Sand bekannt ist. Der Weg dorthin ging mitten durch das Gebirge und so konnten wir wieder steile Wege, enge Kurven und fantastische Ausblicke genießen. Wir kamen am frühen Nachmittag in Elafonissi an und mit uns strömten die Touristenmassen in Richtung Strand. Der Strand ist wirklich traumhaft schön, aber für uns war es viel zu überlaufen. Also aßen wir zunächst eine Kleinigkeit mit Blick auf den Strand und checkten dann in unserer Unterkunft ein. Später am Tag spazierten wir die wenigen Meter zum Strand, Tomek schwamm dem Sonnenuntergang entgegen und wir gönnten uns noch einen Snack mit Blick auf das Wasser.

Am nächsten Morgen checkten wir früh aus der Unterkunft aus und liefen erneut zum Strand, um ihn dieses Mal am Tag zu genießen, bevor es wieder zu voll wird. Und das war dann auch wirklich schön! Leider war der Wind sehr stark und der Sand wurde um uns herum aufgewirbelt, sodass wir beschlossen, nicht allzu lange dort zu bleiben.

Wir fuhren wieder in die Mitte der Insel, wo wir bei der Topolia-Schlucht eine Unterkunft für zwei Tage hatten. Da wir deutlich früher vom Strand losfuhren als ursprünglich geplant, unsere Unterkunft aber erst am Nachmittag frei war, nutzten wir die Zeit für ein leckeres Mittagessen in einer Taverne. Tomek bestellte sich „Moussaka“ – ein Gemüse-Hackfleisch-Kartoffelbrei-Auflauf und ich aß Auberginen mit Schafskäse überbacken – richtig lecker! Die Kellnerin (und gleichzeitig Köchin) war super nett und wir bekamen am Ende noch einen selbstgemachten Zimt-Raki geschenkt!

Doch auch nach dem Essen hatten wir immernoch Zeit bis zum Einchecken und fuhren in Richtung Kissamos einfach an den erstbesten Strand. Dieser war richtig schön und menschenleer. So lässt sich die Wartezeit gut überbrücken.

Dann war es soweit und wir konnten in unsere Unterkunft (Werbung), die steil am Berg über dem Dorf Topolia lag. Wir waren direkt begeistert, sie war wirklich sehr gemütlich, liebevoll eingerichet und wir hatten einen riesigen Balkon mit Blick auf das Örtchen, die Berge, die Topolia-Schlucht und sogar das Meer, in dem wir vorher noch baden waren. Uns gefiel es so gut, dass wir kurzerhand noch eine Nacht dranhingen! Deshalb machen wir auch gerne Werbung für diese Unterkunft. Das war auch ganz gut, denn am ersten Tag gab es einen Wetterwechsel, es stürmte und regnete den ganzen Tag und ich bekam dadurch Migräne und ruhte mich aus.

Dafür konnten wir den Sonntag aber gut nutzen, um in der Topolia-Schlucht ein bisschen wandern zu gehen. Dafür mussten wir erst einmal vom Ort Topolia einen sehr steilen weg nach unten gehen. Die Schlucht wurde letztes Jahr im Sturm wohl ziemlich mitgenommen, sodass die Wege nicht mehr ganz passabel waren. Aber wir merkten davon nicht allzu viel. Wir trafen auch eine Gruppe, die mit Müllsäcken und Schaufeln ausgestattet war und gehen davon aus, dass dies vielleicht eine freiwillige Gruppe ist, die die Schlucht regelmäßig instand hält. Als wir später den selben Weg wieder zurückliefen, sahen wir gerade noch, wie ein Traktor unten am Eingang der Schlucht stand und die Gruppe in seiner Schaufel den steilen Weg nach oben fuhr! Das war wirklich zu lustig, denn natürlich ging das auch nur im Schneckentempo.

So schnell vergeht wieder eine Woche und wir mussten unseren Mietwagen in Chania wieder zurückbringen. Von dort aus nahmen wir den Bus nach Rethymno, was die drittgrößte Stadt auf Kreta ist.

Hier geht es zurück zur Griechenland-Übersicht

Schreibe einen Kommentar