Lago de Atitlán – Panajachel

Nachdem wir morgens in Antigua vor unserer Unterkunft vom Bus abgeholt wurden, ging es auch schon los Richtung Panajachel. Wir waren die Einzigen, die die Fahrt gebucht hatten, sodass wir keine Umwege machen mussten. Die Busfahrt selbst war allerdings mal wieder ein Abenteuer für sich. Wir sind die ganze Zeit auf einer gut befahrbaren Straße gefahren, sodass die Fahrt sehr angenehm war. Die Landschaft ist einfach wunderschön, und wir haben jede Minute der Fahrt genossen. Doch haben wir auch nochmal einen tieferen Einblick in die Welt der Guatemalteken bekommen.

Der Busfahrer hielt an einem Aussichtspunkt, von dem aus man den Lago mitsamt seinen Vulkanen sehr gut sehen konnte. An diesem Aussichtspunkt wurden wir aber auch von Kindern regelrecht „überfallen“, die uns etwas verkaufen wollten. Da ich zu dem Zeitpunkt noch keine Mitbringsel hatte, schaute ich mir deren Ware mal an und machte ihnen eine Freude, nachdem ich den Kindern wahrscheinlich mehr gegeben habe, als sie eigentlich dafür haben wollten. Die Kinder hatten sich zuvor gegenseitig weggeschubst, damit ich mir ihre Ware anschaue. Doch als ich mich für etwas entschieden hatte, bot ich ihnen das Geld an. Ich fragte den kleinen Jungen, ob das reichen würde, woraufhin ein Mädchen ihm einen Seitenhieb gab und sagte: „Nimm, nimm!“ Auch wenn es für uns irgendwie falsch ist, die „Kinderarbeit“ zu unterstützen, so ist uns aber auch bewusst, dass wir ihnen so helfen können.

Wir hatten irgendwo gelesen, dass die Guatemalteken es nicht mögen, fotografiert zu werden, da es Leute gibt, die denken, ihre Seele würde dadurch etwas von der Seele einfangen oder so ähnlich. Deswegen haben wir aus Respekt auch immer darauf geachtet, keine Fotos von den Menschen dort zu machen. Wahrscheinlich sehen die meisten Menschen es mittlerweile anders, da man auch dort die ganzen Leute mit einem Smartphone herumlaufen sieht. Doch trotzdem hielten wir uns daran.

In Panajachel angekommen, gingen wir direkt durch die engen Gassen zu unserer Unterkunft, legten unsere Sachen ab und machten uns sofort auf die Suche nach etwas zu essen. Panajachel war sehr belebt, und abgesehen vom Tragen der Masken und Desinfektionsmitteln überall, kam es uns so vor, als wäre alles soweit ganz normal.

Das Essen war immer wieder vielfältig und fantastisch. Allein für das Essen lohnt es sich schon, Guatemala zu besuchen. Unser Gastgeber in der Unterkunft, der ursprünglich aus Belgien kam, erzählte uns von einer Straße, der wir bis zum benachbarten Dorf folgen konnten. In der Regel würde er uns nicht empfehlen, auf eigene Faust irgendwo wandern zu gehen, da es vorkommen kann, dass man überfallen wird. Doch die Straße sei absolut sicher, und wir könnten diesen Spaziergang wagen, was wir schließlich auch taten. Der Weg führte uns entlang einer gut befahrbaren Straße mit schönem Ausblick auf den Lago.

Der Weg führte uns zu dem zu diesem Zeitpunkt sehr ruhigen und bunten Dorf Santa Catarina Palopo. Angekommen wollten wir zum kleinen Anlegehafen, liefen durch die leeren Straßen. Das Dorf kam uns wie ausgestorben vor, bis plötzlich Kinder aus dem Nichts auftauchten und uns etwas verkaufen wollten. Diesmal mussten wir die Kinder allerdings enttäuschen.

Nachdem wir uns etwas umgesehen und Fotos gemacht hatten, kehrten wir um, da es anscheinend nichts zu tun gab in diesem Dorf. Bevor wir uns jedoch auf den Weg machten, kehrten wir am Rande des Dorfes in einer scheinbar neuen Bar namens La Xamana ein und gönnten uns dort ein erfrischendes Getränk und einen kleinen Snack mit Ausblick. Uns gefiel es so gut, dass wir fragten, ob wir nicht ein Foto von ihnen machen könnten.

Auf dem Rückweg trafen wir dann noch einen Geier und konnten aus einem ungünstigen Winkel fotografieren. Außerdem trafen wir erneut auf Kinder, die diesmal allerdings Holz sammelten.

Den Rest des Tages verbrachten wir in Panajachel und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor, an dem wir mit dem Boot in ein anderes Dorf am Lago fuhren, um dort eine Kaffee-Tour zu machen. Als nächstes ging es für uns nach San Pedro La Laguna.

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