Es beginnt wieder mal mit einer Busfahrt
Von Meteora ging es weiter in den Süden, nämlich in die Landeshauptstadt Athen. Ich hatte ja bereits in vorherigen Berichten über die Buspläne in Griechenland berichtet und auch in Kalambaka war es nicht anders. Der Abfahrtsort sowie Abfahrtszeiten und mögliche Reiseziele waren nicht immer ganz eindeutig erkennbar für uns. So erschien es uns am einfachsten, von Meteora einen Bus in die Hauptstadt zu nehmen. Doch auch das stellte sich als ein spannendes Erlebnis heraus: In Kalambaka fanden wir zwar problemlos den Bus-Stop, doch es war eine kleine Herausforderung, den richtigen Bus nach Athen zu finden. Denn auch die Pünktlichkeit war nicht vorhanden, sodass wir ab einer bestimmten Busfahrer einfach jeden Busfahrer fragten, ob der denn nach Athen fährt. Irgendwann kam tatsächlich der richtige Bus. Aber anders als im Internet beschrieben, gab es keine Direktverbindung und wir wurden aus dem vermeintlich richtigen Bus nach 45 Minuten an der Endstation herausgeworfen. Wir waren in Trikala gelandet, von wo aus es aber tatsächlich eine Direktverbindung nach Athen gab. Der Bus war aufgrund der Kapazitätsbeschränkungen nur zur Hälfte besetzt und wir hatten eine lange, aber angenehme Fahrt.
Ankunft in Athen und unser erster Eindruck
So erreichten wir am Abend Griechenlands Hauptstadt an einem der Busbahnhöfe der KTEL. Von dort aus versuchten wir mit Bus und Metro (und googlemaps) zu unserer Unterkunft zu gelangen. Diese hatte ich südlich von der Akropolis, nahe der Metrostation Sygrou gebucht. Wir fanden schnell den richtigen Bus und auch das Metrosystem war dank unsrer alltäglichen Bahnfahrten in Köln für uns verständlich. Natürlich standen wir trotzdem erstmal auf dem Bahngleis in die falsche Richtung, aber auch das haben wir schnell gemerkt!
Doch die eigentliche Herausforderung war es, auf dem Weg von der Metrostation zur Unterkunft nicht überfahren zu werden! Die Autos in Athen fahren einfach so, wie sie wollen. Ampeln scheinen nur Nebensache zu sein und so richtig weiß man auch nicht, wann man loslaufen darf. Außerdem haben alle ein verrücktes Tempo drauf und aus zwei Spuren werden gerne mal vier gemacht. Aber wir schafften es sicher nach Hause! In den Tagen darauf haben wir uns auch wirklich gut geschlagen und uns an die Athener Art, die Straße zu überqueren irgendwie auch gewöhnt.
Sightseeing in Athen
Die nächsten zwei Tage waren wir auf großer Athen-Entdeckungstour! Zunächst ging es hoch zur Akropolis, die wir schon von unten bestaunen konnten. Es war wirklich sehr heiß in Athen, dennoch wollten wir uns die Sehenswürdigkeiten nicht entgehen lassen. Wir genossen den Anblick der alten Säulen und Marmorplatten und als kleine Besonderheit waren wir dabei nur mit einer handvoll Menschen vor Ort. Ich glaube, in den Jahren zuvor muss es deutlich voller gewesen sein.
Am späteren Nachmittag spazierten wir noch zum Olympieion, dem Tempel des Zeus. Wir liefen einfach darauf los, bis wir einen kleinen Trampelpfad entdeckten, der so aussah, als ob er zum Olympieion führt. Also gingen wir dort einfach mal rein und bemerkten aber schnell, dass er an einem Zaun vorbei führt, der das Gelände eingrenzt. Wir folgten dem Weg einfach mal und als wir in Richtung der nächsten Straße kamen, fiel uns auf, dass dort sehr viele einzelne Personen mit kleinen Täschchen standen.. Ich glaube, wir sind da bei einem Dealer-Spot vorbeigelaufen und haben geschaut, dass wir schnell wieder auf einen normalen Weg kommen. Das Olympieion haben wir uns nur von außen angeschaut und haben auf dem Weg die Bekanntschaft mit ein paar Katzen gemacht.
Den zweiten Tag verbrachten wir vor allem auf dem Gelände der Ancient Agora, die in der Antike in Athen der wichtigste Versammlungsplatz war. Es gibt viele Ruinen von alten Tempeln, Verwaltungsgebäuden, Brunnenhäuser und alten Straßen zu bewundern. Dort kann man sich wirklich stundenlang aufhalten. Richtig cool fanden wir, dass dort auf dem Gelände wilde Schildkröten unterwegs waren! Wenn die wüssten, in was für einer tollen Umgebung die sich befinden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass uns Athen gut gefallen hat. Es war toll, die Akropolis und auch das alte Agora zu besichtigen und dies ganz ohne Menschenmassen zu genießen. Andererseits ist es auch eine laute, hektische und sehr dreckige Stadt! Wir hatten uns ein gutes Viertel zum Übernachten ausgesucht, was unseren Aufenthalt auch sehr angenehm gemacht hat. Nach drei Tagen im lauten Athen beschlossen wir aber, das griechische Festland vorerst zu verlassen und weiter auf die Peloponnes-Halbinsel zu fahren.