Die Anreise nach Litochoro
Wir fuhren mit dem Zug aus Thessaloniki nach Litochoro, eine kleine Stadt am Fuß des Olymps. Das war unser erster Versuch, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Griechenland von A nach B zu kommen und das stellte sich als kleines Abenteuer heraus.
Der Bahnhof von Litochoro ist ca. 6 km vom Dorf entfernt und von dort fahren keine Busse in die Stadt. Entweder man ruft sich ein Taxi oder läuft 2km zur nächsten Bushaltestelle. Wir entschieden uns für letzteres. Bei 31°C ging es also an der Straße entlang bis wir querfeldein irgendwann die Bushaltestelle erreichten.
Doch dort gab es weder einen Fahrplan, noch konnten wir im Internet eine Info darüber finden, dass überhaupt ein Bus an dieser Station hält. Doch wir warteten einfach mal ab. Ich recherchierte ein bisschen weiter und fand heraus, dass es anscheinend einen Bus gibt, der aus einer anderen Stadt nach Litochoro ins Dorf fährt und dessen Route an unserer Bushaltestelle vorbeigehen könnte. Und nach weiteren 10 Minuten Wartezeit war es dann wirklich so. Ein Bus bog auf unsere Straße ab und sammelte uns an der Bushaltestelle ein.
Wir stiegen gerade in den Bus ein und zahlten für die Strecke nach Litochoro, da hörten wir Sirenengeräusche, die aus unseren Rucksäcken zu kommen schienen. Und tatsächlich: Wir bekamen beide eine Warnung aufs Handy, dass die Infektionszahlen u.a. in der Regionalbezirk Pieria, in dem sich Litochoro befindet, deutlich angestiegen ist und es jetzt erforderlich ist, überall in öffentlichen Plätzen eine Maske zu tragen:

Auch unsere Vermieterin der Unterkunft informierte uns darüber und sagte, dass dies erst am Vortag beschlossen wurde und für die nächsten zwei Wochen anhalten soll. Uns machte das nichts aus, denn wir hatten uns auch schon an die Maske gewöhnt und für uns machte es keinen großen Unterschied, sie nicht nur in Räumen oder in Bussen zu tragen.
Am Ankunftstag wollten wir nach dem Einchecken noch einkaufen gehen und uns für die nächsten Tage eindecken, doch wir waren gerade zur Siesta-Zeit unterwegs und alle Geschäfte hatten geschlossen. Da wir aber sehr hungrig waren, setzten wir uns in ein Restaurant im Ortskern und aßen lecker Souvlaki!
Wanderungen rund um den Olymp
Die nächsten beiden Tage verbrachten wir mit schönen Wanderungen im Gebirge rund um den Olymp. Zuerst ging es für uns einen ausgetrockneten Flusslauf hinauf – wir kletterten einfach an den Felsen entlang und fanden irgendwann das Wasser.
Eine größere Wanderung stand dann am zweiten Tag an, wir gingen dieses Mal einen offiziell ausgeschilderten Wanderweg nach oben, der es auch ordentlich in sich hatte. Auf dem Weg nutzten wir die kleinen Atem-Päuschen, um den Ausblick auf die Berge und auf das Meer zu genießen. Zwischendurch kamen wir immer wieder an kleinen Wasserfällen vorbei, wo wir auch zweimal eine längere Pause machten. Beim zweiten Wasserfall waren wir komplett für uns und wir kühlten uns im eiskalten Wasser ab. Anschließend konnten wir uns von der Sonne trocknen lassen
Zwischenzeitlich haben wir auch darüber nachgedacht, den höchsten Gipfel des Olymp (Mytikas, 2.918 m) zu besteigen. Allerdings wäre dies nur in mehreren Etappen über ein paar Tage verteilt sinnvoll gewesen (denn Litochoro liegt auf 290 m), bei denen man auch zwischendurch in Berghütten schläft. Dafür hatten wir nicht das richtige Equipment dabei und wir wollten auch nicht unsere großen Rucksäcke mitschleppen. Da uns die Landschaft dort so gut gefallen hat, können wir uns aber sehr gut vorstellen, mal nur dafür noch einmal in die Region zu reisen.
Wir lieben die Berge und das Meer und wenn beides nah beieinander liegt, ist das ein perfektes Reiseziel für uns. Die Zeit in den Bergen war traumhaft schön, aber wir wollten das Meer nicht mehr nur noch von oben sehen.
Daher entschlossen wir uns anschließend dazu, zwei Nächte im Örtchen Leptokarya direkt am Meer zu verbringen.