Katowice & Auschwitz-Birkenau

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Katowice – das Ruhrgebiet Polens

Nach unserem kurzen Aufenthalt in Krakau ging es für uns weiter nach Katowice. Weil uns bei unsere An- und Abreise nach Zakopane der Zug als Verkehrsmittel in Polen deutlich mehr überzeugt hat, entschieden wir uns auch für diese Strecke für eine IC-Verbindung. Was wir in Polen sehr positiv im Umgang mit der Corona-Krise feststellen konnten war, dass auch nur so viele Tickets verkauft wurden, wie es auch Sitzplätze im Zug gab. Wir bekamen also automatisch eine Sitzplatzreservierung zugewiesen und es konnte sichergestellt werden, dass die Züge nicht überfüllt sind. Insgesamt bezahlten wir für zwei Personen für fast 2 Stunden Fahrt umgerechnet weniger als 8€!

Wir hatten im Vorfeld schon gehört, dass Katowice ein bisschen an Städte aus dem Ruhrgebiet erinnert, aber seinen ganz eigenen Charme hat. Macht euch in der unten stehenden Galerie einfach ein eigenes Bild davon. Wir spazierten durch die Stadt und steuerten die Spodek-Arena (Spodek bedeutet „UFO“ auf polnisch) an, in der Tomeks Papa schon Handball gespielt hat! Wir blieben zwei Nächte in Katowice, hatten aber am ersten Tag alles von der Stadt gesehen.

Somit hatten wir den zweiten Tag in Katowice für ein Erlebnis der ganz besonderen Art eingeplant: Was bei unserer Polen-Reise nicht fehlen durfte, war ein Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Nur 45 Minuten von Katowice entfernt liegt das Memorial und man kann mit einem Guide eine 3,5-Stündige Tour durch beide Lager machen.

Es ist ein wirklich trauriger Ort, aber umso wichtiger ist es, diese Gedenkstätte zu besuchen. Das was man dort sieht geht wirklich unter die Haut und war eine wichtige Erfahrung für uns! In einem der Häuser hingen Fotos von den Häftlingen, was sehr beklemmend für uns beide war. Man konnte in den Augen so richtig ihre Angst und Verzweiflung sehen. Was all diesen Menschen auf so grausame Art und Weise widerfahren musste und mit welchem Hintergrund ist einfach nicht in Worte zu fassen. Mir fällt es daher sehr schwer, diesen Abschnitt zu schreiben. Eins ist aber ganz eindeutig: Wir können nicht fassen, dass es immernoch Menschen gibt, die den Holocaust und all die Grausamkeit verleugnen und ähnliches Gedankengut hegen! So etwas darf nie nie nie wieder passieren!

Bezüglich der aktuellen Corona-Situation haben wir im Rahmen von diesem Ausflug übrigens gemerkt, dass sich die Beschränkungen vor Ort schnell ändern können und man sich nicht immer darauf verlassen kann, was in den Zeitungen steht. Am Tag vor unserem Besuch der Konzentrationslager kauften wir uns die Tickets bereits online und ich schrieb meiner Familie, dass dies für den nächsten Tag geplant war. Daraufhin erhielten wir von meinem Vater ein Foto, was er aus der Tageszeitung genau an diesem Tag abfotografierte:

Doch die Gedenkstätte hatte zu unserem Glück auf, sonst hätten wir uns ja auch die Tickets nicht kaufen können und wir sind natürlich trotzdem hingefahren.

Nach diesem traurigen Tag fuhren wir wieder nach Katowice zurück, um am nächsten Tag den Zug in Richtung Wroclaw (deutsch Breslau) zu nehmen.

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